Dies ist eine Auswahl aus Mitteilungen des Karlsberg Verbundes.
(Mit freundlicher Genehmigung der Karlsberg Unternehmensgruppe)
28.09.2007 | Ein guter Wurf im Web
Podcasting in der Getränkeindustrie
Die Webseite als Instrument der Kundenbindung und Information wird auch in der Getränkeindustrie immer bedeutender. Neue Kommunikationswerkzeuge wie das „Podcasting“ sind daher seit einigen Jahren in aller Munde, wozu nicht nur der Siegeszug des iPod beigetragen hat.
Mehr: GFGH_09-07_28-30_Ein_guter_Wurf_im_Web.pdf
21.09.2007 | Karlsberg startet Web 2.0-Video-Kampagne
Die Karlsberg Brauerei baut ihre Web 2.0-Präsenz aus und startet am kommenden Montag das neue Videoportal 'Dieter fährt'. Das Unternehmen will mit dem neuen Online-Auftritt eine jugendliche Kernzielgruppe erreichen. "Don´t drink and drive", mahnen die Macher und fordern die Jugendlichen auf, mit dem Alkoholkonsum verantwortungsvoll umzugehen. Dr. Richard Weber, Geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei, sagt: "Wer junge Zielgruppen erreichen will, muss dort präsent sein, wo sie sich bewegen. Videobotschaften im Internet kommen dabei besonders gut an." Gesammelt werden die Videos auf dem Portal 'Dieter fährt' www.karlcast.de/dieter. Die Microsite ist seit heute (21. September) online. Hans-Christoph Bonfert, Leiter Externe und Interne Kommunikation: "Wir wollen nicht nur Nachrichten senden, sondern auch in den Dialog mit den Zielgruppen treten. Web 2.0 hilft uns dabei. Jeder kann mitmachen." Hinter 'Dieter' verbirgt sich ein realer Shuttle-Busfahrer, der die Nachtschwärmer zur Party und wieder nach Hause bringt. Der Service wurde gemeinsam von der Karlsberg Brauerei, Discothekenbetreibern und dem Internetportal www.gesichertparty.de ins Leben gerufen. Alle sind nun aufgerufen, selbst Videoclips zum Thema 'Warum fährst du mit Dieter?', zu drehen und die Clips bei dem Portal hochzuladen. Alle Filme können von den Usern bewertet werden. Die Macher der fünf Videos mit den meisten Stimmen gewinnen ein Karlfitti-Shirt und eine Hauptrolle im nächsten Video-Podcast von Karlsberg.
Mehr: http://www.new-business.de/newmedia/detail.php?rubric=NEW+MEDIA&nr=566414
21.09.2007 | Karlsberg startet Web 2.0-Video-Kampagne
Viele Brauereien müssen ihr Marketing auf zwei Herausforderungen ausrichten: die veränderte Mediennutzung der Jüngeren und drohende Werbebeschränkungen in der EU. Zahlreiche Hersteller haben bereits reagiert und warten mit umfangreichen Internetangeboten auf.
von Ingo Reich
DÜSSELDORF. Die Plakatwerbung von „Karlsberg Urpils“ ist im Saarland und der Pfalz Kult. Dort gibt es kaum einen Partykeller, den nicht mindestens eines der beliebten Plakate mit den witzigen Wortspielen ziert: Zuletzt sah man auf einem Karlsberg-Plakat einen freundlich grinsenden Chinesen neben einer leeren Kiste Bier und las den Spruch „Leer Ling“.
Doch damit ist jetzt Schluss. Mit Beginn des Jahres 2007 verzichtet die Karlsberg-Gruppe aus Homburg/Saar ganz auf traditionelle Plakatwerbung. Das eingesparte Geld will die Brauerei in moderne Kommunikation stecken. Konzernchef Richard Weber denkt an Veranstaltungen („Events“), an Aktionen in den Verkaufsstellen – aber auch an die verstärkte Nutzung neuer Medien.
Weber befürchtet zudem, dass die Brauereien ein ähnliches Schicksal ereilen könnte wie die Zigarettenhersteller. Deshalb soll das Marketing schon mal „für Zeiten üben, in denen die EU-Kommission Werbebeschränkungen oder gar -verbote für sämtliche alkoholische Getränke erlassen könnte“.
Beispielsweise mit Podcasts, also Audio- und Videodateien, die sich Kunden kostenlos über das Internet herunterladen und anhören oder anschauen können. Die Plattform dafür hat die Getränkegruppe, zu deren Marken auch die Biermischgetränke „Mixery“ und „Desperados“ gehören, bereits freigeschaltet: Unter www.karlcast.de stehen erste Podcasts zur Verfügung. Dort sinniert Weber über die Zukunft des Biermarktes, dort sollen die Kunden „in die Markenwelt eintauchen“.
Vom Ausbau neuer Marketingformen wie Podcasts und Internetangebote verspricht sich Karlsberg eine „zielgruppengenaue Ansprache“ der Konsumenten. „Wir werden gegenüber der traditionellen Plakatwerbung viel geringere Streuverluste haben“, sagt Karlsberg-Kommunikationschef Hans-Christoph Bonfert. Selbst Brauereibesichtigungen könnten Podcast-geeignet sein.
Hochgerechnet eine Million Euro wird Karlsberg 2007 für die neuen Aktivitäten zur Verfügung stellen. Das Podcast-Experiment ist befristet auf zwölf bis 16 Monate und nach Webers Ansicht „durchaus ein Wagnis“. Denn der traditionelle Pilstrinker gehört nicht zur Podcast-affinen Zielgruppe, zu der junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren zählen.
Genau diese Gruppe wollen Brauereien aber für ihre Biermischgetränke begeistern. Deswegen hat auch die Brauerei Veltins ganz neue Wege im Marketing eingeschlagen, als sie vor wenigen Jahren die neue Produktgruppe „V-plus“ einführte: Denn um Lemon-Bier oder „V-plus-Energy“ zu verkaufen, muss das Unternehmen mehr aufbieten als schales Brauerimage.
Es galt, eine „vollkommen neue Community aufzubauen und diese an die Marke V-plus zu binden“, wie Veltins’ Marketingleiter Herbert Sollich sagt. Dafür bot nur das Internet die geeignete Plattform – schließlich hat sich das Netz zum zentralen Medienmittelpunkt der jüngeren Konsumenten entwickelt. „Hedonismus ist in dieser Zielgruppe die am meisten verbreitete Charaktereigenschaft“, sagt Sollich mit Blick auf erfolgreiche Internet-Plattformen wie Youtube, über die junge Leute aus aller Welt unzählige Videos ins Netz stellen – meist von sich selbst.
Und so bietet auch die ehrwürdige Brauerei Veltins unter www.vplusfriends.de die Möglichkeit zu „Vlirten, Vreizeit und Verreisen“ und genug Raum für die gepflegte Selbstdarstellung.
Auf diesem virtuellen Jahrmarkt der Eitelkeiten hält sich seit Wochen ein blonder „Party-Engel“ (weiblich, Schütze, 21 Jahre, 54 Kilo) in der Spitzengruppe der „Most wanted des Monats“ und sammelt Gästebucheinträge wie „Liebe Grüße an die Knuddelmasterin“. Hinter den 4,5 Millionen Seitenaufrufen pro Monat von Vplusfriends.de verbergen sich rund 45 000 regelmäßige Nutzer. „Unser Zielliegt bei 100 000“, sagt Marketingchef Sollich. Nutzwert soll der Internetauftritt von V-plus ebenfalls bieten: Veltins hat dort eine Börse zur Vermittlung von Studentenjobs und Praktika eingerichtet.
Experten raten nicht nur Brauereien zu mehr solchen Angeboten. „Die Mediennutzung befindet sich derzeit total im Umbruch“, sagt Jörg Schultheis, geschäftsführender Gesellschafter der Werbeagentur Serviceplan Hamburg. Die jüngeren Zielgruppen würden nicht mehr wie noch in den 90er-Jahren über das Medium Fernsehen erreicht.
Schultheis rechnet damit, dass in nicht allzu ferner Zukunft ein Großteil der jährlichen Werbeaufwendungen der deutschen Brauereien von insgesamt rund 400 Mill. Euro in alternative Kommunikationsformen fließen wird. „In fünf Jahren wird die klassische Werbung nur noch ein Drittel der Budgets ausmachen“, prognostiziert Schultheis. Die klassische Disziplin werde allerdings nicht aussterben, ergänzt der Werbeexperte. „Aber ihre Lokomotivfunktion hat sie verloren.“
Werbung im Internet boomt
Neue Medien: Mit Hilfe neuer Medien versuchen nicht nur Brauereien, sondern fast alle Markenartikler, junge Konsumenten stärker an die Marke zu binden. Jägermeister ist mit einem eigenen Webradio im Internet unter www.hirsch.fm auf Sendung – laut Eigenwerbung mit „wildem Sound und skurrilen Beiträgen rund um die Marke“.
Neuer Zuwachs: Insgesamt wird das Internet fürs Marketing im neuen Jahr eine immer größere Rolle einnehmen. Die Mediaagenturgruppe Zenith-Optimedia rechnet damit, dass die Ausgaben für Onlinewerbung 2007 um 28,2 Prozent wachsen. Die Werbeausgaben für die übrigen Medien werden insgesamt um 3,9 Prozent zulegen.